Anfang Februar wurde das KRÜMEL-RANDORI in Bürstadt ausgetragen. Der 1. Judo-Verein Langen wurde hier von drei „Athleten“ vertreten.
Die Philosophie des jährlich stattfindenden Krümelrandoris ist es, dass junge Kämpferinnen und Kämpfer in freundschaftlicher und informativer Atmosphäre die Wettkampfregeln erlernen und erste Erfahrungen mit einem Wettkampfpartner machen können.
Deshalb wurde nach dem gemeinsamen Angrüßen und Aufwärmen erstmal eine kleine Einführung in das Verhalten zum Betreten und Verhalten auf der Matte sowie den wichtigsten Wettkampfregeln und -wertungen gegeben.
Gekämpft wurde in gewichtsnahen Gruppen mit maximal vier Wettkämpfern, also maximal drei Kämpfen pro Judoka.
Die Besonderheit bei diesem Randori hinsichtlich der Wertungen ist, dass nach einem Addiersystem gewertet wird: Eine Ippon-Wertung ist 10 Punkte wert, eine Wazaari-Wertung 5 Punkte und bei einer Strafe (Shido), wird diese dem Judoka erklärt und der Wettkampfpartner bekommt einen Punkt gutgeschrieben. Ein Kampf endet nach einer Kampfzeit von zwei Minuten oder wenn einer der Judoka Wertungen von insgesamt 20 Punkten erreicht. Hintergrund ist der, dass ein Wettkampfneuling nicht zufällig in einen Ippon hineinstoplert und der Kampf dann schon beendet sein soll, sondern das jeder Neuling auch genügend Zeit haben sollte, seine ersten Erfahrungen auf der Wettkampfmatte sammeln zu können. Deshalb bekam auch jeder Teilnehmer eine Medallie und zusätzlich ein kleines Geschenk, so dass auch wirklich jeder Judoka mit einem positiven Gefühl nach Hause gehen konnte.
Gestartet wurde in den Altersklassen U10 und U12. In der Altersklasse U10 starteten Greta Remmert und Deniz Sen. Greta bestritt ihr erstes offizielles Turnier, da ihr Jahrgang dieses Jahr offiziell zu Wettkämpfen zugelassen wurde. Entsprechend lies sie sich von der Atmosphäre auch anstecken und war in ihrem ersten Kampf äußerst zurückhaltend. Nachdem sie und ihre Wettkampfpartnerin einen Shido wegen Inaktivität bekamen wurde sie noch zurückhaltender und konnte so leicht von ihrer Gegnerin mit einem O-soto-otoshi mit einer Wazaari-Wertung geworfen werden. Nach Ablauf der Kampfzeit war dieser nach Punkten verloren. Da Gretas Gegnerin aus dem ersten Kampf ihren zweiten Kampf verlor, kam es für Greta auf ihren zweiten Kampf an. Hier drehte sie nun vollkommen auf. Kurz nach dem Angrüßen wurde ihre Gegnerin mit einem Seoinage mit Ippon-Wertung geworfen, kurze Zeit später mit einem Seoinage mit Wazaari und nochmals kurz darauf mit einem sehr schönen O-Goshi mit Ippon-Wertung. Greta beendete somit ihren Kampf vor der Zeit mit über 20:0 Punkten. Da in dieser Gruppe jede Judoka einmal gewonnen und einmal verloren hatte, zählten zur Endabrechnung die im Kampf erzielten Punkte – und das bedeutete für Greta Platz 1.
Auch Deniz Sen lies sich von der Atmosphäre anstecken. So kam es, dass er sich in seinem ersten Kampf anfangs von der Nervosität seines Gegners anstecken lies und es einige Zeit dauerte, bis er eine erste gewertete Technik ansetzen konnte. Dies gab ihm aber dann die nötige Sicherheit und kurze Zeit später war der Kampf vorzeitig mit 20 Punkten gewonnen. Im nächsten Kampf war Deniz nicht mehr so nervös und kontrollierte seinen Gegner von Anfang an. Dieser hatte keine Chance mit Techniken mit Ippon- und Wazaariwertung beendete er auch seinen zweiten Kampf vor der Zeit. Nun waren alle gespannt auf seinen dritten und letzten Kampf. Doch in gewohnter Manier kontrollierte er seinen Gegner wieder von Anfang an und beendete auch hier den Kampf vorzeitig mit sehr schönen Wurftechniken. Die bedeutete auch für ihn: Platz 1.
In der Altersklasse U12 startete Merle Remmert. In der Leichtgewichtguppe hatte Merle nur eine Wettkampfpartnerin, die sie auch schon von vorherigen Tunieren kannte. Fand das Aufwärmen noch in gemeinsamer harmonischer Atmosphäre statt, ging es im Wettkampf anders zur Sache. Souverän lies Merle ihre Gegnerin kommen, um sie dann kurze Zeit später mit einem ersten O-soto-otoshi mit Wazaariwertung zu werfen. Nach zwei weiteren Würfen mit ihrer Spezialtechnik gewann Merle diesen Kampf vorzeitig. Dies bedeutete auch für sie: Platz 1.
Demzufolge kann die Ausbeute des 1. Judo Verein Langen nicht besser sein: Drei Starter, drei erste Plätze.
Text: Peter Remmert
Danke an Familie Remmert und Sen für die Betreuung!